Gemeinsam mit der GTÜ hat der Auto Club Europa (ACE) elf Reifen für die Mittelklasse im diesjährigen Sommerreifentest auf Herz und Nieren überprüft. Bei der Größe wurde sich dieses Jahr für 235/45 R 18 entschieden. Keiner der getesteten Pneus ist komplett durchgefallen und Platz 1 geht an den Vertreter von Falken. Es zeigt sich also: Gute Qualität muss kein Vermögen kosten.
Testbedingungen
Getestet wurden die Sommerreifen im Herbst auf der Pirelli-Teststrecke in Italien, wo nach deutschen Maßstäben noch sommerliche Verhältnisse herrschten. Zwei VW Passat TSI 4Motion haben als Testfahrzeuge hergehalten. Beweisen mussten sich die Pneus in diesen Kategorien:
- Bremsen (nass und trocken)
- Handling (nass und trocken)
- Aquaplaning und Kreisbahn
- Vorbeifahrgeräusch
- Rollwiderstand
- Preis
Die Ergebnisse des ACE Sommerreifentests 2018 im Überblick
Sommerreifen 235/45 R 18 | Testergebnis | Gesamtpunkte Nass | Gesamtpunkte Trocken | Gesamtpunkte Umwelt | Preis | Zusatz | Einzelpreis (inkl. MwSt.) |
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Falken Azenis FK510 | 150 / 190 | 66 / 80 | 46 / 60 | 25 / 30 | 13 / 20 | empfehlenswert | ab 106,10 € |
Kumho Ecsta PS71 | 149 / 190 | 67 / 80 | 44 / 60 | 23 / 30 | 15 / 20 | empfehlenswert | ab 101,09 € |
Nokian zLine | 149 / 190 | 63 / 80 | 47 / 60 | 25 / 30 | 14 / 20 | empfehlenswert | andere Größen ab 61,70 € |
Hankook Ventus S1 evo2 K117 | 146 / 190 | 65 / 80 | 46 / 60 | 24 / 30 | 11 / 20 | empfehlenswert | ab 115,50 € |
Continental Premium Contact 6 | 145 / 190 | 63 / 80 | 48 / 60 | 25 / 30 | 9 / 20 | empfehlenswert | ab 133,01 € |
Maxxis Premitra 5 HP5 | 142 / 190 | 57 / 80 | 45 / 60 | 23 / 30 | 17 / 20 | empfehlenswert | ab 92,90 € |
Pirelli P Zero | 141 / 190 | 58 / 80 | 50 / 60 | 24 / 30 | 9 / 20 | empfehlenswert | ab 140,80 € |
Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 | 139 / 190 | 59 / 80 | 45 / 60 | 25 / 30 | 10 / 20 | empfehlenswert | ab 133,20 € |
Michelin Primacy 3 | 136 / 190 | 57 / 80 | 45 / 60 | 25 / 30 | 9 / 20 | empfehlenswert | ab 133,20 € |
Semperit Speed Life 2 | 135 / 190 | 55 / 80 | 39 / 60 | 28 / 30 | 13 / 20 | empfehlenswert | ab 158,50 € |
Vredestein Ultrac Satin | 134 / 190 | 57 / 80 | 43 / 60 | 23 / 30 | 11 / 20 | empfehlenswert | ab 111,30 € |
Falken, Kumho und Nokian auf dem Siegertreppchen
Nur ein Punkt in der Gesamtwertung hat dem Falken Azenis FK510 zum Urteil „Sehr empfehlenswert“ gefehlt und so ist es bei „empfehlenswert“ geblieben. Der günstige Sommerreifen weist nirgendwo wirkliche Mängel auf und hat den kürzesten Bremsweg auf nasser Strecke. So kann er sich den ersten Platz auf dem Treppchen sichern.
Dicht auf sind die Vertreter von Kumho und Nokian mit der gleichen Gesamtpunktzahl. Der Kumho Ecsta PS71 ist günstiger als der Testsieger Falken und punktet somit mit seinem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Beim Aquaplaning erzielt er sogar bessere Werte als der Testsieger, liegt ansonsten aber etwas dahinter.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Nokian zLine. Auch der finnische Pneu liegt etwas hinter dem Testsieger, ist aber günstiger und hat außerdem einen auffallend geringen Rollwiderstand.
Dichtes Mittelfeld mit guten Ergebnissen
Alle 11 getesteten Reifen bekommen von ACE und GTÜ das Urteil empfehlenswert mit nur minimalen Unterschieden in der Wertung. Der Hankook Ventus S1 evo2 K117 ist der erste Vertreter aus dem höheren Preissegment. Positiv bemerkbar machen sich hier die kurzen Bremswege bei Nässe und Trockenheit sowie das verlässliche Handling.
Eine durchgängig gute Figur macht der Continental Premium Contact 6. Hier sind wir aber nun eindeutig im Markensegment. Mit einem niedrigeren Preis wäre für den Sommerreifen ein besserer Platz drin gewesen.
Als günstigster Reifen im Test ist der Maxxis Premitra 5 HP5 für eine Überraschung gut. Auf nasser Fahrbahn fühlt er sich nicht ganz so zu Hause, wie andere Reifen im Test, wirkliche Probleme hat er aber auch keine und muss sich neben den Markenreifen nicht verstecken.
Auf trockener Fahrbahn kann der Pirelli P Zero mit den besten Ergebnissen im Test glänzen, auf nasser Stecke hat der Italiener aber Probleme. Hier hat er den längsten Bremsweg im Test. Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 hat ebenfalls Schwächen beim Handling bei Nässe, ist aber trotzdem ein ausgewogener Sommerreifen.
Stehendes Wasser in der Kurve macht dem Michelin Primacy 3 etwas Probleme, dafür sind die Bremswege auf nasser und trockener Strecke kurz. Den Platz soweit hinten verdankt der Franzose seinem hohen Preis.
Semperit und Vredestein dicht auf
Die Vertreter von Semperit und Vredestein sind zwar die schlechtestes im Sommerreifentest, das aber nur um Haaresbreite. Schwächen hat der Semperit Speed Life 2 beim Handling und den Bremswegen, überzeugt aber mit hoher Aquaplaning-Sicherheit und dem günstigen Preis. Auch dem Vredestein Ultrac Satin macht der lange Bremsweg auf trockener Fahrbahn einen Strich durch die Rechnung, beim Handling ist er aber absolut zuverlässig.
Fazit
So nah bei einander lagen die Testkandidaten bei ACE und GTÜ noch nie. Von wirklichen Verlierern kann man bei diesen Ergebnissen nicht sprechen und das sind erfreuliche Neuigkeiten für Autofahrer. Die Zeiten, in denen günstige Reifen zu einer Gefahr im Straßenverkehr werden, scheinen sich dem Ende zuzuneigen. Von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell gibt es natürlich trotzdem Unterschiede und vor dem Kauf sollten Sie sich belesen, was der passende Reifen für Ihr Auto ist.
Mehr Informationen zum Test finden Sie auf den Webseiten von ACE und GTÜ.
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