AutoBild Winterreifentest 2019: 53 Reifen getestet

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Im diesjährigen Winterreifentest hat AutoBild 53 verschiedene Reifen für Kompakt- und Mittelklassenfahrzeuge aus allen Preisklassen genauer unter die Lupe genommen. Dabei zogen 20 Modelle nach erfolgreichen Bremstest auf Nässe und Schnee ins Finale ein. Die ersten 23 Exemplare scheiterten bereits in der ersten Runde auf nasser Piste bei Tempo 80. Weitere 10 Modelle konnten sich bei 50km/h auf Schnee nicht bewähren. Die Finalisten wurden dann in weiteren Kategorien auf Herz und Nieren getestet.

Testsieger von Continental

Wie vor zwei Jahren gewinnt erneut der Continental WinterContact TS 860 und wir mit einem „vorbildlich“ ausgezeichnet. Der Winterreifen kann die Tester mit besten Fahreigenschaften bei jeder Witterung überzeugen. Zu jeder Zeit werden ein direktes Einlenkverhalten und eine stabile Seitenführung gewährleistet. Ansprechend für Vielfahrer sind die hohe Laufleistung und der angenehme geringe Rollwiderstand, sodass der etwas höhere Preis für das Premiummodell absolut gerechtfertigt ist.

Alle Ergebnisse vom AutoBild Winterreifentest 2019 auf einem Blick:

Winterreifen
225/45 R 17
PrädikatSchneeNässeTrockenKostenEinzelpreis (inkl. MwSt.)
Continental WinterContact TS 860 vorbildlich 1- 2+ 2+ 2+ ab 136,80 €
Goodyear UltraGrip Performance+ vorbildlich 1-  1-  ab 105,86 €
Michelin Alpin 6
vorbildlich 2+  2+  1- ab 116,20 €
Apollo Aspire XP Winter
vorbildlich 2+ 1-  ab 83,40 €
Bridgestone Blizzak LM 005 vorbildlich 2 1-  2 ab 109,72 €
Vredestein Wintrac Pro vorbildlich 2+  2-  ab 100,30 €
BF Goodrich g-Force Winter 2
gut 1-  2+ 2-  ab 101,80 €
Semperit Speed-Grip 3
gut 1-  2-  2+  ab 85,60 €
Hankook Winter i*cept RS2 gut 1 2-  2-  2 ab 86,10 €
Uniroyal MS Plus 77 gut 2+  2-  2-  ab 88,50 €
Nexen Winguard Sport 2 gut 2 2 2- 2 ab 82,26 €
Fulda Kristall Control HP2 gut 2+  2-  2-  2-  ab 81,60 €
Nokian WR Snowproof gut 2+  2-  2-  2-  ab 115,60 €
Yokohama BluEarth-Winter (V905) gut 2-  2-  2-  ab 80,70 €
Kleber Krisalp HP 3
befriedigend 1- 2+ 3+ 2- ab 79,70 €
Dunlop Winter Sport 5 befriedigend 1-  3+  2-  ab 108,60 €
Sava Eskimo HP2 befriedigend 1-  3+ ab 67,20 €
Pirelli Winter Sottozero 3 befriedigend 3+ 2 3+  ab 105,70 €
Debica Frigo HP2 bedingt empfehlenswert 3 2+  ab 61,90 €
Kumho WinterCraft WP71
bedingt empfehlenswert 2+  3+ ab 69,80 €

5 weitere Reifen "vorbildlich"

Auf Platz zwei landet der Goodyear UltraGrip Performance+ mit einem neuen Winterprofil, das hervorragende Fahreigenschaften auf nasser und verschneiter Strecke darlegt. Pluspunkte sind ebenso das präzise Einlenkverhalten und zuverlässige Handling sowie die kurzen Bremswege bei Schnee und Nässe. Vielfahrer können sich zudem über eine hohe Laufleistung freuen.

Platz drei und vier werden gleich von zwei AutoBild Eco-Meistern 2019 belegt. Wer auf ein etwas kostspieligeres Produkt setzen möchte, wählt den Michelin Alpin 6, der vor allem mit überragenden Leistungen auf Schnee und Nässe punkten kann. Aquaplaning gehört mit guter Lenkpräzision sowie kurzen Bremswegen der Vergangenheit an. Der Preis wird durch die außerordentlich hohe Laufleistung und dem guten Fahrkomfort wettgemacht.

Der zweite Eco-Meister, der Apollo Aspire XP Winter, ist ein Geheimtipp für Sparfüchse. Seine Stärken liegen in den kurzen Nass- und Schneebremswegen und guten Aquaplaningreserven. Alles in allem sind Handling und Leistung vorbildlich. Autofahrer bekommen mit diesem Winterreifen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten.

Der Bridgestone Blizzak LM 005 platziert sich auf Rang 5 und präsentiert ein Winterprofil mit gutem Handling sowie Lenkpräzision auf nassem und trockenem Untergrund. Kleine Schwächen sind in der Seitenführung auf Schnee zu erkennen.

Das Prädikat "vorbildlich" wird ebenfalls an den Vredestein Wintrac Pro vergeben. Vredestein liefert ebenfalls ein neues Winterprofil, welches eine überzeugende Performance auf nasser und trockener Strecke liefert. Trotz kleiner Schwächen bei der Seitenführung auf Schnee, ist der Reifen durch sichere Winterqualitäten für die kalte Jahreszeit geeignet.

"Gut" für 8 Winterreifen

Der siebte Platz wird an den BF Goodrich g-force Winter 2 vergeben, der ein günstiger Reifen mit außerordentlichen Nässe- und Wintereigenschaften ist, aber lediglich über durchschnittlichen Grip bei Trockenheit verfügt.

Der Allrounder Semperit Speed Grip 3 liefert solide Wintereigenschaften und ein stabiles Handling bei Nässe. Angenehm sind ebenso das leise Abrollgeräusch und spritsparende geringe Rollwiderstand. Leider schwächelt er beim Bremstest auf trockener Piste sowie beim Aquaplaning. 

Punktet der Hankook Winter i*cept RS2 mit herausragenden Wintereigenschaften und Preis-Leistungs-Verhältnis, kann er bei Nässe durch mäßige Seitenführung sowie Lenkpräzision nicht mit den vorderen Plätzen mithalten.

Im Vergleich bietet der Uniroyal MS Plus 77 stabile Fahreigenschaften bei jeder Witterung und einen günstigen Preis. Allerdings schwächelt er etwas bei der Trockenbremsung.

Eine preisgünstige Alternative für Autofahrer ist der Nexen Winguard Sport 2. Grundsätzlich reagiert er zuverlässig bei allen Witterungen. Lediglich der Trockenbremsweg fällt etwas länger aus. 

Einen guten Fahrkomfort und harmonische Eigenschaften bietet der Fulda Kristall Control HP2. Seine Schwächen liegen in der mäßigen Seitenführung bei Schnee und Nässe.

Aufgrund von durchschnittlichen Nässegrip sowie mäßiger Sicherheit bei Aquaplaning landet der Nokian WR Snowproof auf Rang 12. Das Winterprofil überzeugt dennoch mit dynamischen Eigenschaften auf Schnee und einem angenehmen Komfort. 

Das untersteuernde Handling bei Nässe und die daraus resultierende Aquaplaningschwäche mindern die Stärken des Yokohoma BluEarth-Winter (V905). Hohe Zugkraft auf Schnee, kurze Nassbremswege und ein stabiles, sichere Handling auf trockenem Untergrund sprechen für dein Yokohoma. 

AutoBild vergibt viermal "befriedigend"

Der Kleber Krisalp HP 3 kann mit dynamischen Handling und kurzen Bremswegen bei Schnee absolut überzeugen. Zum Verhängnis werden ihm das untersteuerte Fahrverhalten und der verlängerte Bremsweg bei Trockenheit. 

Zu den Stärken des Dunlop Winter Sport 5 zählen die Traktion und kurzen Bremswege auf Schnee sowie eine gute Aquaplaninsicherheit. Leider untersteuert er beim Nass- und Trockenhandling, was zu leicht verlängerten Bremswegen führt. 

Im Vergleich zum restlichen Testfeld kann der Save Eskimo HP2 nur befriedigend auf nasser und trockener Piste abschneiden. Trotzdem verfügt er über ein dynamisches Handling und kurze Bremswege auf verschneiter Strecke. 

Der Pirelli Winter Sottozero 3 punktet mit stabiler Seitenführung und kurzen Bremswegen bei Nässe. Kritisch sind seine lediglich befriedigende Leistung auf Schnee und die eigenschränkte Laufleistung.

Debica und Kumho schneiden nur als "bedingt empfehlenswert" ab

Einen Winterspezialisten mit besten Schneequalitäten erhalten Autofahrer mit dem Debica Frigo HP 2. Auf nasser und trockener Piste ist die Seitenführung jedoch eingeschränkt und führt zu einem untersteuerten Fahrverhalten. Zudem tritt ein lautes Geräusch beim Fahren auf.

Mit kurzen Schnee- und Nassbremswegen durch den Kumho Winter Craft WP 71 kommen Besitzer von Kompakt- und Mittelklassenfahrzeugen sicher durch den Winter. Abstriche müssen beim Grip auf trockener Strecke sowie der durchschnittlichen Laufleistung aufgrund des erhöhten Rollwiderstandes gemacht werden. 

Aus nach der ersten Runde: 23 Reifen disqualifiziert

Alle 53 Reifen wurden in der ersten Runde einem Bremstest auf nasser Fahrbahn bei 80 km/h unterzogen. Vergleichsweise wurden Bremswege von Sommer- und Ganzjahresreifen zu Rate gezogen. Folgende 23 Reifen disqualifizieren sich als geeignete Winterreifen:

  • Paxaro Winter
  • Mabor Winter-Jet 3
  • Matador MP92 Sibir Snow
  • Tyfoon Eurosnow II
  • General Altimax Winter 3
  • Gislaved Euro Frost 6
  • Linglong Green Max Winter UHP
  • Kenda Wintergen 2 KR 501
  • Giti GitiWinter W1
  • Cachland CH-W2002
  • Viking WinTech
  • Blacklion Snow Pioneer BW56
  • Fortuna Winter-Max A1 (Winter UHP)
  • Sailun Iceblazer Alpine Evo 
  • King Meiler Winter Tact WT84
  • Duraturn Mozzo Winter
  • Superia Bluewin UHP
  • Profil Tyres Pro Snow Ultra
  • Windforce Snowpower
  • A-plus A502
  • Mazzini Snow Leopard
  • Traingel Snow Lion TR 777
  • Laufenn I Fit LW31

Die getesteten Winterreifen versagten selbst im direkten Vergleich zu Sommer- und Ganzjahresreifen. Die ausgeschiedenen 23 Modelle wiesen maßgeblich längere Bremswege bei Nässe auf. 

Das Aus in Runde zwei für weitere 10 Reifen 

In Runde zwei wurde auf schneebedeckter Fahrbahn und Tempo 50 der Bremsweg gemessen. Für den Winter weniger geeignet sind daher:

  • Barun Polaris 5
  • Maxxis Arctictrekker WP-05
  • Avon WV7 Snow 
  • Firestone Winterhawk 3
  • Falken Eurowinter HS01
  • Cooper Weather-Master Sa2+
  • Toyo Snowprox S 954
  • Seiberling Winter
  • Dayton DW510Evo
  • Imperial Snowdragon 3

Diese Exemplare weisen in der Addition von Nass- und Schneebremsung zu lange Bremswege auf, um ins Finale einzuziehen. Zwar schlugen sie die Sommerreifen, konnten aber nicht mit dem kurzen Bremsweg bei Schnee mit Ganzjahresreifen mithalten.

Fazit

Letztendlich haben sich im direkten Vergleich erneut die Premiumhersteller in der Dimension 225/45 R17 durchgesetzt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift demnach etwas tiefer in die Tasche, gewinnt dadurch aber einen langlebigen und sicheren Winterreifen. Dennoch finden sich unter den vorderen Platzierungen ebenso Reifen aus dem mittleren und günstigen Preissegment. Um jederzeit und problemlos durch den Winter zu kommen, sollten Autofahrer Reifen mit den Prädikaten „vorbildlich“ und „gut“ wählen.

Weitere Informationen zum AutoBild Winterreifentest finden Sie im Magazin der Ausgabe 39/2019.

Alle getesteten Reifen können Sie bei folgenden Online-Händlern kaufen:

 

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