AutoBild Winterreifentest 2017: 50 Reifen im Test

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AutoBild Winterreifentest 2017: 50 Reifen im Test3.28 von 5 basiert auf 18 Bewertungen.

Auf dem Markt gibt es unzählige Winterreifen von Qualitätsherstellern, Zweitmarken und Billiganbietern. Der nahende Winter zwingt Autofahrer auch dieses Jahr wieder dazu, sich durch die überwältigende Auswahl zu wühlen und das Auto mit einem Satz Reifen winterfest zu machen. Doch die Entscheidung fällt schwer. Welcher Reifen genügt den Ansprüchen und hält das Fahrzeug bei jedem Wetter sicher auf der Straße? Die Experten des Magazins AutoBild haben sich für uns Autofahrer 50 Winterreifenmodelle für Mittelklassewagen angesehen und akribisch geprüft. Das Ergebnis gibt es hier.

So testet AutoBild

AutoBild macht keine halben Sachen und hat gleich 50 Reifen in der Dimension 225/50 R 17 geprüft. Die Pneus müssen als erstes durch den Sicherheitscheck durch, um in die finale Testrunde zu kommen. Hierfür wurden ihre Bremsfähigkeiten bei Nässe und Schnee getestet. Zu lange Bremswege bei Nässe schicken 20 Reifen sofort ins Aus. 10 weitere Winterreifen erzielten in der Summe (Nass und Schnee) schlechte Werte und wurden aussortiert. Die restlichen 20 Reifen testete das Magazin AutoBild in 14 Disziplinen auf nasser, trockener und schneebedeckter Strecke und vergab Schulnoten von 1 bis 6. Die Disziplinen "Schnee" und "Nass" wurden dabei höher gewichtet.

Testsieger 2017: Continental

Alle Jahre wieder: Wie schon letztes Jahr holt sich der Continental WinterContact TS 860 das Krönchen. Der Testsieger lässt sich auf allen Teststrecken am sichersten fahren. Sein dynamisches Handling bei Schnee und auf trockenen Straßen sowie seine schnelle Reaktion auf Lenkbefehle machen den Umstand wett, dass er nur eine eher durchschnittliche Laufleistung hat und für sein Preis-Leistungs-Verhältnis nur eine 3+ bekommt. Alles in allem also ein verdienter Sieg.


Die Ergebnisse der Endrunde im Überblick

Winterreifen
225/50 R17
PrädikatSchneeNässeTrockenKostenEinzelpreis (inkl. MwSt.)
Continental WinterContact TS 860 vorbildlich 2+ 2+ 2+ 2- ab 121,20 €
Michelin Alpin 5 vorbildlich 1- 2+ 2 2 andere Größen ab 62,00 €
Dunlop Winter Sport 5 vorbildlich 2+ 2+ 2 2- ab 110,10 €
Goodyear UltraGrip Performance Gen-1 gut 1- 2+ 2- 2 ab 120,50 €
Semperit Speed-grip 3 gut 2 2+ 2 2+ ab 95,30 €
BF Goodrich g-Force Winter 2 gut 2 2 2 2 ab 105,10 €
Fulda Kristall Controll HP2 gut 2+ 2 2- 2- ab 88,40 €
Bridgestone Blizzak LM 001 Evo gut 2 2- 2 2 ab 141,30 €
Kleber Krisalp HP 3 gut 2+ 2 3+ 1- ab 95,76 €
Nexen Winguard Sport 2 gut 2+ 2 3+ 2+ andere Größen ab 42,80 €
Gislaven Euro Frost 5 gut 2+ 3+ 2- 1- andere Größen ab 41,52 €
Kumho Wintercraft WP71 befriedigend 1- 2- 3 2+ andere Größen ab 41,52 €
Uniroyal MS plus 77 befriedigend 2+ 3+ 2- 2+ ab 95,60 €
Nokian WR D4 befriedigend 2 3+ 2 2+ ab 101,70 €
Yokohama W.drive V905 befriedigend 2+ 3 2- 2+ ab 88,00 €
Barum Polaris 3 befriedigend 2 2 3+ 3 ab 85,80 €
Sava Eskimo HP2 befriedigend 2- 2- 3+ 2 ab 90,00 €
Pirelli Winter Sottozero 3 befriedigend 2- 3+ 2 2- ab 104,50 €
Firestone Winterhawk 3 befriedigend 2 3 2- 1- ab 90,10 €
Hankook Winter I*cept evo2 befriedigend 2 3 2 2- ab 87,80 €

Michelin und Dunlop mit auf dem Treppchen

Die Reifen von Michelin und Dunlop zeichnen die Tester ebenfalls mit „vorbildlich“ aus. Den 2. Platz sichert sich der Michelin Alpin 5. Beim Kurven-Aquaplaning hat er die besten Werte abgeliefert und weist damit einen hohen Gripp bei Nässe auf. Auf der verschneiten Teststrecke in Schweden lässt er sich zu dem super handeln. Mängel sieht AutoBild jedoch im recht hohen Rollwiderstand.

Der Dunlop Winter Sport 5 bekommt die Bronzemedaille für den 3. Platz. Auch ihm bereiten winterliche Verhältnisse und Nässe keine Probleme. Er sorgt für kurze Bremswege auf nassen Strecken und hält im Aquaplaning mit dem Pneu von Michelin mit. Wie beim Continental ist seine Laufleistung jedoch nur durchschnittlich.

8 Winterreifen schneiden „gut“ ab

Platz 4 bis 11 im AutoBild Winterreifentest 2017 wurden von den Reifenexperten mit „gut“ bewertet. Das Mittelfeld wird angeführt vom Goodyear UltraGrip Performance Gen-1, der vor allem durch ein präzises Verhalten beim Einlenken und kurzen Bremswegen auf nasser, verschneiter und trockener Fahrbahn glänzt. Doch der Preis des abriebschwachen Winterreifens pro 1000 km Laufleistung ist eindeutig zu hoch.

Der Semperit Speed-grip 3 liefert unter jeder Bedingung recht gute Leistungen ab und hat eine hohe Lenkpräzision. Vor allem in Kurven auf der nassen Straße kommt es mit ihm jedoch schnell zum Aquaplaning.

Bestleistungen auf Schnee erbringt der BF Goodrich g-Force Winter 2 und überholt in dieser Kategorie sogar die 3 besten Reifen im Test. Auch im Aquaplaningtest schlägt er sich gut. Auf trockenen Fahrbahnen untersteuert er jedoch schnell und allgemein ist sein Einlenkverhalten zögernd.

Der Fulda Kristall Controll HP2 ist einer der drei Eco-Meister im Winterreifentest des Magazins. Er ist preiswert und bietet für seinen Preis eine gute Laufleistung, solide Schneeleistungen und Grip auf nassen Straßen. Punktabzug gibt es im Handling in der Kategorie „Nass“.

Auf nassen Pisten bremst der Bridgestone Blizzak LM 001 Evo gut und verursacht kaum Aquaplaning. Auf Schnee fährt der Bridgestone sich ganz gut. Sobald es um das Slalomfahren im Schnee geht, zeigt er eine nur passable Seitenführung. Bei Trockenheit lassen seine Bremsleistungen nach.

Sein gutes Profil ermöglicht dem Kleber Krisalp HP 3 im Winter sicher zu bremsen, anzufahren und ohne Untersteuern über festen Schnee geradeaus und in Kurven zu fahren. Doch seine Lenkreaktion und das Handling auf trockener Fahrbahn sind nachlässig.

Als letzter im Mittelfeld ist der zweite Eco-Meister der Nexen Winguard Sort 2 ins Ziel gerollt. Schnee ist kein Problem für ihn und auch das Bremsen bei Nässe funktioniert gut. Die Tester müssen jedoch feststellen, dass der Winterpneu von Nexen stark zum Aquaplaning neigt.

Einen günstigen Winterreifen mit soliden Fahrleistungen auf Schnee gibt der Gislaven Euro Frost 5 ab. Leider hat er auf nassen Straßen nicht so viel Grip wie seine Konkurrenten und neigt hier zum Untersteuern.

9 von 20 Reifen sind „befriedigend“

Die Winterreifen, die mit „befriedigend“ bewertet wurden zeigen starke Schwächen. Trotzdem haben Sie ihre Vorteile und fallen nicht in die Kategorie „Nicht empfehlenswert“. Die Stärken des Kumho Wintercraft WP71 liegen vor allem in der Traktion auf Schnee. Er hält die Bremswege bei Nässe und Trockenheit kurz. Auf allen Strecken weist er aber eine verzögerte Lenkreaktion auf.

Der Uniroyal MS plus 77 ist mit dem Reifen von Kumho in der Gesamtwertung gleich auf. Er hat einen geringeren Rollwiederstand und hohe Sicherheitsreserven beim Aquaplaning. Auf nasser und trockener Piste fällt in den Kurven sein geringer Halt auf.  

Regen und Schnee sind für den Nokian WR D4 keine große Herausforderung, hier sahnt er in jeder Disziplin fleißig Zweien ab. Auf der trockenen Teststrecke untersteuert er dann aber und folgt dem Lenkimpuls nur verzögert.

Zu den Stärken des Yokohama W.drive V905 gehört das sichere Handling auf nassen und schneebedeckten Straßen. In Kurven verliert er dagegen an Halt und auch seine Aquaplaningsicherheit ist nur gering vorhanden.

Barum Polaris 3 ist ein Reifen aus der Tochterfirma von Continental, der in den Kategorien „Trocken“ und „Schnee“ ähnlich gute Leistungen wie der Testsieger erbringt. Doch im Gegensatz zum Premiumreifen aus der Mutterfirma hat er bei Nässe wenig Gripp, lässt sich schwerer händeln und hat nur wenig Kontakt zur Fahrbahn.

Sein Name verspricht einen Pneu, der an den Winter angepasst ist und hält dieses Versprechen auch. Der Savana Eskimo HP2 schlägt sich auf Schnee in allen Disziplinen gut. Außerdem ist er günstig und bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, weshalb er zum dritten Eco-Meister gekürt wird. Wird aus Schnee jedoch Wasser, schwinden seine Leistungen. Die Folge sind Aquaplaning, lange Bremswege und ein unsicheres Handling.

Mit dem Pirelli Winter Sottozero 3 zieht man sich einen soliden Reifen für Fahrten bei Regen und Trockenheit auf. Vor allem das dynamische Nasshandling schafft ein sicheres Gefühl. In den Winterdisziplinen holt er sich jedoch überall eine 3, da er unter anderem lange Bremswege verursacht.

Dagegen messen die Tester bei dem Firestone Winterhawk 3 gute Traktionswerte bei Schnee, auch wenn er in Kurven nur verzögert einlenkt. Seine Trockenleistungen sind gut. Doch er führt zu langen Nassbremswegen und Aquaplaning in Kurven.

Der Winterreifen mit den schlechtesten Noten im Test des Magazins AutoBild ist der Hankook Winter I*cept evo2. Er rollt zwar leise ab und lässt sich auf trockenen Straßen gut führen. Aber seine Lenkreaktion bei nasser oder eisiger Witterung ist auf geraden und auf kurvigen Strecken zu langsam.

Über die Hälfte der Reifen disqualifiziert

In der Vorrunde sortieren die Experten von AutoBild gleich 30 Reifen aus. Für 20 davon sprechen sie sogar eine Warnung aus und raten vom Kauf ab. Da die falsche Bereifung schnell zu lebensgefährlichen Situationen führen kann, führen wir hier die 20 Verlierer im Test auf.

Durchgefallen sind:

  • Viking SnowTech II
  • Matador Sibir Snow
  • Interstate Duration30
  • Ovation W-586
  • Torque TQ022 Win
  • Maxxis Arctictrekker WP-05
  • Sunny Wintermax NW 211
  • Evergreen EW66
  • Duraturn Mozzo Winter
  • Riken Snowtime B2
  • Kormoran Snowpro B2
  • Sailun WSL2
  • Taurus Winter 601
  • Tigar Winter 1
  • Nordexx Nivius Snow
  • Powertrac Snowstar
  • Lanvigator Snowpro
  • Headway HW505
  • Windforce Snow Power
  • Maxtrek Trek M7

Alle getesteten Reifen finden Sie bei folgenden Online-Händlern.

 

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