Gefährliche Fahrspaß-Bremse: Säumigen Bußgeldzahlern lassen Kommunen die Luft ab!

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VentilwächterFoto: VentilwächterEs ist ja durchaus verständlich, dass die Kommunen, die Bußgelder für verteilte Knöllchen auch kassieren wollen. Doch welche Mittel und Wege sind die richtigen, um säumigen Bußgeldzahlern klar zu machen, dass die Stadt mit ihnen noch eine Rechnung offen hat. Um notorischen Knöllchen-Prellern einen Denkzettel zu verpassen bzw. eine Erinnerungshilfe zu übermitteln, sind einige Kommunen dazu übergegangen, den so genannten Ventilwächter einzusetzen.

Der Ventilwächter ist eine kleine, grellfarbene Apparatur, die unkompliziert und schnell auf das Reifenventil aufgesetzt aber von fremden Personen so gut wie nicht entfernt werden kann. Das handliche Gerät wurde ursprünglich als ein Produkt entwickelt, das den Diebsstahl eines Kraftfahrzeugs verhindern soll. Der Ventilwächter, der von außen so gut wie nicht manipulierbar ist, lässt nämlich bei der Rotation des Reifens Luft ab. Ganz schnell ist der Pneu platt. Und damit ist eine Weiterfahrt unmöglich. Was bei der Fahrzeugsicherung recht ist, ist so mancher Bußgeldstellen offenbar billig.

Wie der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) informiert, setzen Städte wie Dresden, Freiberg, Bendorf, Menden und einige andere den Ventilwächter ein, um säumige Zahler zum Begleichen ihrer Knöllchen-Schulden bei der Stadtkasse zu bewegen. Die Vorteile des Ventilwächters gegenüber der eisernen Parkkralle liegen auf der Hand: Der Ventilwächter selber ist billig. Er kostet zwischen 45 und 50 Euro. Er ist mit nur 230 Gramm Gewicht sehr leicht und passt gleich mehrfach in die Jackentasche kommunaler Ordnungshüter. Und er ist ruckzuck montiert. Einerseits.

Andererseits: Der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) kritisiert den Einsatz des Ventilwächters, weil die Funktionsweise des kleinen Dings einen gefährlichen Eingriff in die Verkehrssicherheit bedeute. Für den Automobilclub Kraftfahrer-Schutz kann der Einsatz des Ventilwächters gefährliche Folgen für den betroffenen Autofahrer haben. Was, so wird gefragt, passiert, wenn der betroffene Autofahrer den Warnhinweis auf der Scheibe, dass er einen Klotz am Bein bzw. den Ventilwächter am Reifen hat, übersieht? Der Ventilwächter macht das Weiterfahren zunächst ja nicht komplett unmöglich. Wer also noch ein paar hundert Meter ins Rollen komt, bevor die Luft raus und das Fahrzeug unlenkbar ist, kommt womöglich auf einer Stelle zu stehen, wo er sich oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

 

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