Vorsicht Falle: Tacho-Betrug - weniger bringt mehr!

399
(2 Bewertungen, 4.50 von 5)
Vorsicht Falle: Tacho-Betrug - weniger bringt mehr! 4.50 von 5 basiert auf 2 Bewertungen.

Tatort Gebrauchtwagenmarkt. Millionen Fahrzeuge wechseln in Deutschland jährlich ihre Besitzer. Doch die Laufleistung vieler Gebrauchtwagen ist manipuliert. Es dauert keine 30 Sekunden und schon sind Tachobetrüger um ein paar Tausend Euro reicher. Klingt verlockend nach einem schnell verdienten Euro. Unrechtsbewusstsein? Denkste! Der kriminelle Dreh am Tacho ist auf dem Weg, Volkssport zu werden.

Weil mit weniger Laufleistung ein höherer Preis zu erzielen ist, nehmen Gebrauchtwagenverkäufer immer häufiger die Dienstleistung von "Tacho-Justierern" in Anspruch, welche mithilfe eines speziellen Geräts im Handumdrehen jeden beliebigen Kilometerstand auf einem Tachometer mit digitaler Anzeige darstellen können. "Die Polizei geht davon aus, dass bei rund einem Drittel der als Gebrauchtwagen verkauften Autos der Tachometerstand manipuliert wurde", klagt Dr. Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik beim Automobilclub ADAC. Das heißt in Zahlen, dass von den sechs Millionen Gebrauchtwagen, die im Jahr 2011 den Besitzer wechselten, bei etwa zwei Millionen Autos der Tachostand manipulativ verändert worden ist. Der ADAC veranschlagt für jedes derart aufgehübschte Fahrzeug einen durchschnittlichen Schaden von ca. 3000 Euro. Der Gesamtschaden beläuft sich somit auf sechs Milliarden Euro - ein Betrag, der die große kriminelle Dimension des Tachobetrugs eindringlich vor Augen führt.

Tachomanipulation ist weder ein Kavaliersdelikt noch eine Bagatelle, sondern eine kriminelle Handlung. Betrug und Täuschung heißen die Straftatbestände, die im Extremfall mit bis zu einem Jahr Gefängnis geahndet werden können. "Zu wenig", sagt der ADAC, der um einen eine wirksame und flächendeckende Strafverfolgung und zum anderen eine Anhebung der gesetzlichen Höchststrafe fordert.

Für Otto-Normal-Verbraucher ist beim Gebrauchtwagenkauf ein manipulierter Tachometer auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Aber manchmal ist man ja nach dem zweiten schlauer – wenn man nämlich hinter die Kulisse des frisch polierten Schätzchens guckt.

Tipp:In der Regel sagen die Abnutzungserscheinungen im Innenraum (Pedale, Lenkrad, Schaltknauf, Fahrersitz) mehr als die Worte des Verkäufers über die wahre Laufleistung des zum Verkauf stehenden Autos aus. Darüber hinaus ist jeder Käufer gut beraten, sich die Original-Werkstattbelege und TÜV-HU-Berichte, auf denen die Kilometerstände protokolliert sind, zeigen zu lassen.tachobetrug-adac

 

Reifensuche

von € bis

garage-fertiggarage-sidebar