Der März war warm. Der Frühling steht ins Haus. Viele Autofahrer wollen jetzt Sommerreifen montieren und die Winterreifen einmotten. Auch TÜV Süd rät den Kraftfahrern, sich mit dem Thema Reifenwechsel zu befassen, denn zu spät sollte man nicht von Winter- auf Sommerbereifung tauschen. Mit steigenden Temperaturen wird die Gummimischung der ohnehin weichen Winterpneus nämlich noch weicher. Die Folge: Ihre Fahreigenschaften sind nicht mehr komfortabel. Und das ist nicht die einzige Nebenwirkung.
Das Fahrgefühl wird schwammig. Und Reifen nutzen sich stärker ab. Richtig sicherheitsrelevant aber ist, dass sich bei frühlingshaften bzw. sommerlichen Außentemperaturen der Bremsweg von Winterreifen verlängert. Und zwar erheblich. Ein mit Winterreifen ausgestattetes Automobil hat auf trockener Strecke bei 20 Grad Außentemperatur und Tempo 100 km/h einen um sechs Meter längeren Bremsweg! Das ist nicht viel? Von wegen! Ein um sechs Meter längerer Bremsweg bei Tempo 100 km/h bedeutet,dass ein mit Winterreifen ausgestattete Auto mit Tempo 37 km/h ins Hindernis hinein rauscht, während das Auto mit Sommerreifen schon steht!
Keine Frage: Bei entsprechend warmer Witterung sind Sommerreifen eindeutig die bessere Wahl, weil sie sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn für kürzere Bremswege und ein sicheres Lenken ihre härtere Gummimischung geben.
Statistiken wollen übrigens wissen, dass die Besitzer von etwa drei Millionen Pkw überhaupt nicht daran denken, den Winterreifen eine Sommerpause zu gönnen. Sie sind ganzjährig mit Winterreifen unterwegs. Das ist ein millionenfaches Sicherheitsrisiko, mahnen Prüforganisationen und Automobilclubs unisono. Einerseits. Andererseits: In Gegenden, wo auch im Monat April noch mit Schnellfall, kalten Nächten und glatten Straßen gerechnet werden muss, sollten Autofahrer nicht zu früh einen Termin zum Wechsel auf Sommerreifen in ihrer Werkstatt vereinbaren.
