Die besten Gebrauchtwagen 2013

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pruefplaketteFoto: DEKRAAutos „made in Germany“ belegen Top-Plätze

Während der PKW-Neuwagenmarkt schwächelt, kann der Bereich der  Gebrauchtwagen-Zulassungen noch stetig steigende Umsatzzahlen vorweisen. Hier – so hoffen Viele – kann man in Zeiten knapper Kassen etwas Geld sparen. Vorausgesetzt natürlich, das vermeintliche Schnäppchen entpuppt sich nicht im Nachhinein als kostspieliger Blender. Denn unerwartete Werkstattaufenthalte können ein gewaltiges Loch ins Portemonnaie reißen. Da trifft es sich gut, das es Ratgeber in Form von Gebrauchtwagen-Reporten gibt. Sie sollen Kaufinteressenten helfen, in einem  schier unübersichtlichen Fahrzeugangebot nicht die Orientierung zu verlieren.

Ob Statistiken nun wirklich immer aussagekräftig sind, soll einmal dahingestellt bleiben. Als Freibrief zum blinden Schnellkauf können solche Reporte in jedem Falle nicht verstanden werden. Schließlich kann ein Report nur eine statistische Auswertung vermitteln. Doch sagen die ausgewerteten Daten schlussendlich nichts darüber aus, wie der Vorbesitzer mit seinem Fahrzeug konkret umgegangen ist. Fahrweise, Laufleistung, Einhaltung der Wartungsintervalle und Reparaturen sind Kriterien, die großen Einfluss auf den Zustand bzw. die Verkehrssicherheit eines Fahrzeugs haben können. Reporte hin oder her: Auch die mit größter Sorgfalt erstellte Statistik erspart einem Interessen nicht, das anvisierte Kaufobjekt genauestens in Augenschein zu nehmen. Zudem gilt: Vier Augen sehen mehr als zwei. Und wenn ein Augenpaar einem sachkundigen PKW-Schrauber gehört, ist dies gewiss kein Fehler. Im Zweifel sollte die stets unverzichtbare Probefahrt in eine Werkstatt oder Prüfstelle führen, wo der Wagen auf der Bühne hochgefahren und genauestens in Augenschein genommen werden kann.

Worüber eine Statistik ebenfalls keine Auskunft gibt, ist das unterschiedliche Verhalten der jeweiligen Zielgruppen bzw. Fahrern von Modellen in unterschiedlichen PKW-Klassen . Gehobenere Baureihen, die für gewöhnlich in großen Stückzahlen die Dienstwagenflotten bestücken und als Firmenfahrzeuge  vom Leasingpartner entsprechend scheckheftgepflegt werden, stehen bei einer technischen Überprüfung naturgemäß besser da, als preiswerte Modelle, deren Eigentümer aus finanziellen Gründen den einen oder anderen Ölwechsel-Intervall schon mal herauszögern.

Die DEKRA nominiert die Besten unter den Gebrauchten

Nach einer Auswertung von mehr als 15 Millionen Hauptuntersuchungen kürt der DEKRA-Report die Gewinner der aktuellen Gebrauchtwagen-Studie 2013. „Unser Gebrauchtwagenreport ist eine Hilfestellung für potenzielle Gebrauchtwagenkäufer. Er informiert detailliert über die typischen Mängel eines bestimmten Modells und ordnet jedes Fahrzeug in Relation zu entsprechenden Modellen desselben Marktsegments ein“, sagt Dr. Gerd Neumann von der DEKRA Automobil GmbH. Zurück zu den Ergebnissen des DEKA Gebrauchtwagenreports 2013: Hier scheint „made in Germany“ tatsächlich noch was zu gelten. Denn zu den Siegern zählen Audi A4, Ford C-MAX und BMW Z4.
Vorweg ein paar Anmerkungen zur Vorgehensweise der Sicherheitsexperten. Für ihr Ranking legt die DEKRA seit 2011 den sogenannten DMI (DEKRA Mängelindex) zugrunde. Der DMI setzt den Anteil der Fahrzeuge ohne relevante Mängel in Beziehung zum Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln und erhöht so die Genauigkeit der Platzierungen. Zur Berechnung des DMI wird vom Prozentwert „ohne relevante Mängel“ der Wert für „erhebliche Mängel“ abgezogen. Dadurch werden als „erheblich“ eingestufte Mängel in der Auswertung stärker gewichtet. Wichtig ist ferner, dass für die Auswertung ausschließlich Mängel berücksichtigt werden, die unmittelbar auf den Fahrzeuggebrauch zurückzuführen sind. In diesem Zusammenhang wären etwa die Bremsanlage oder das Fahrwerk zu nennen. Dagegen, so die DEKRA, fließen Schäden, die auf eine unzureichender Wartung durch den Fahrzeughalter zurückzuführen wären, ausdrücklich nicht in die Statistik ein. Als typische Mängel seien hier beispielhaft abgefahrene Reifen, verschlissene Wischerblätter oder ein überalterter Verbandskasten angeführt. Klingt vernünftig, doch ist zu bedenken, dass bei Reparatur-anfälligen Modellen ein aufmerksamer Werkstattmeister eben auch den einen oder anderen unterdes angefallenen Sicherheitsmangel beheben wird. Dies bescherte dem Modell möglicherweise zwar ein besseres Ranking im Report, wenngleich es über die eigentliche Solidität des Fahrzeugs doch nichts aussagt. Umgekehrt dürften problemlos im Alltag laufende Autos nur selten eine Werkstatt von Innen sehen. Etwaige Sicherheitsmängel fallen dann eben mehrheitlich erst in der Hauptuntersuchung auf.

Auswertung nach Fahrzeugklassen und Laufleistung

Um Gebrauchtwagen-Käufern effektive Vergleichsmöglichkeiten zwischen den jeweiligen Modellen bieten zu können, werten die DEKRA-Experten die erhobenen Daten in insgesamt acht Fahrzeugklassen und jeweils drei Laufleistungsklassen (0 bis 50.000 km, 50.001 bis 100.000 km und 100.001 bis 150.000 km) aus. Dabei ist es natürlich kaum verwunderlich, dass gefahrene Pkw in der Auswertung deutlich besser abschneiden als eben Fahrzeuge, denen eine hohe Kilometerleistung abverlangt wird. Folgende Zahlen sollen den geschilderten Sachverhalt verdeutlichen: Die Fahrzeuge in der Laufleistungsklasse bis 50.000 Kilometer erreichen einen durchschnittlichen DEKRA Mängelindex (DMI) von 83,0. Bei den Fahrzeugen mit einer Laufleistung zwischen 50.000 bis 100.000 Kilometern verschlechtert er sich der Mängelindex auf 61,2. Noch ungünstiger sieht es bei Fahrzeugen aus, die über 100.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Hier beträgt der durchschnittliche Mängelindex 39,1.
Die statistische Erhebung belegt, was landläufig allerdings  allgemein bekannt sein dürfte: Je höher die Laufleistungen, desto größer das Risiko für den Gebrauchtwagen-Käufer in die Kostenfalle zu tappen. „Umso hilfreicher ist der typgenaue Vergleich im DEKRA Gebrauchtwagenreport. Damit können Kaufinteressierte gezielt auf typische Mängel eines bestimmten Modells achten“, erklärt Dr. Neumann von der DEKRA. Gleichwohl weist er zurecht darauf hin, dass die aufmerksame Studie des Reports allein wohl nicht vor einem eventuellen Fehlkauf schützen wird. „Im Zweifelsfall sollte beim Gebrauchtwagenkauf ohnehin immer ein Fachmann zu Rate gezogen werden.“

Klasse statt Masse

Welche Klasse ist denn nun aus spezieller Sicht der Prüf-Experten zu empfehlen? Nun ja, keine Überraschung dürfte es sein, dass der Gebrauchtwagen-Report 2013 die Obere Mittelklasse und die Oberklasse mit einem DMI von 75,0 an der Spitze sieht. Für die hohen Anschaffungskosten gibt es offenkundig tatsächlich auch entsprechende Qualität. Auf Rang Zwei in der Hitliste der Fahrzeugklassen folgen mit einem DMI von 71,8 die Sportwagen und Cabrios. Dicht auf sind die Geländewagen/SUV mit einem Indexwert von 71,6. Hernach weist das Ranking die Kompaktwagen (67,6), die Mittelklasse (66,4) und die Vans (64,7) aus. Wie bereits in den Jahren zuvor, geht die rote Laterne an die Klasse der Mini und Kleinwagen mit einem DMI von 60,8.

Die Klassenbesten

Für jede einzelne Fahrzeugklasse benennen die DEKRA-Sachverständigen einen Gewinner. Bei den Kleinwagen erobert in diesem Jahr der Audi A1 (DMI 97,1) auf Anhieb die Spitze. In den einschlägigen Auto-Portalen fand dieses Ehrung übrigens durchaus kritische Kommentatoren. Messerscharf wird darauf hingewiesen, dass der Audi A1 ja erst im September 2010 in den Handel kam. Somit könnte es sich bei den geprüften Fahrzeugen im Wesentlichen nur um Mietwagen handeln, die noch nicht einmal drei Jahre auf dem Blechbuckel haben. Eine gewisse Verzerrung der Statistik wird demzufolge zurecht bemängelt, da sich mit dem Audi A1 Fahrzeuge messen, die ihrerseits in der Tat bereits drei Jahre Straßenverkehr hinter sich haben. Insofern relativiert sich der hier von der DEKRA konstatierte Vorsprung durch Technik für den Audi A1. Mehr noch: „Beim A1 wundert einen ja eher schon, wie ein quasi neues Auto schon eine Mängelquote von 3 Prozent haben kann“, merkt ein Kommentator nachdenklich an. Zahlen kann man eben immer so und so sehen...


Der Sieg in der Kompaktklasse geht an den Ford Focus (97,3). In der Mittelklasse schaffte es der 3er BMW (97,1) ganz oben aufs Treppchen. Die Oberen Mittelklasse/Oberklasse wird von der Mercedes-Benz E-Klasse (97,4) angeführt. Spitzenreiter bei den Sportwagen ist der BMW Z4 (97,7). In der Klasse der Geländewagen/SUV heimst der BMW X1 (96,2) die goldenen Lorbeeren ein. Und bei den Vans liefert der Ford C-MAX (97,7) die überzeugendsten Prüfergebnisse ab.


Die Gesamtauswertung: And the winner is...

Mit der Auszeichnung „Fahrzeug des Jahres“ kürte die DEKRA den BMW Z4 und den Ford C-MAX, die mit dem DMI-Wert von 97,7 jeweils die beste Einzelwertung im Gebrauchtwagenreport einfuhren. Die Auszeichnung in der Kategorie „Bester aller Klassen“ ging bereits zum zweiten Mal in Folge an den Audi A4 (87,4). In diesem Ranking finden sich diejenigen Modelle auf den oberen Plätzen wieder, die in allen drei Laufleistungsklassen im Schnitt beste Bilanz vorlegen. Den Platz hinter dem Audi A4 belegt die C-Klasse von Mercedes-Benz (86,7). Auf Platz Drei findet sich der Volvo S80/V70 (86,3). Übrigens: Die Auswertung in der Gruppe „bester aller Klassen“ berücksichtigt die Laufleistung von 0 bis 150.000 Kilometer. „Damit ergibt sich ein zuverlässiges Urteil über längere Laufleistungen“, erläutert DEKRA Geschäftsführer Dr. Gerd Neumann.

Autos „made in Germany“ punkten mit Zuverlässigkeit

„Made in Germany“ mag seinen Preis haben, doch dafür weiß der Käufer, was er hat: Ein zuverlässiges, solides Auto. Ausnahmen bestätigen die Regel, deren Gültigkeit auch der DEKRA-Gebrauchtwagenreport nachdrücklich unterstreicht: In puncto Zuverlässigkeit und Qualität fahren die deutschen Automobilhersteller mit gutem Beispiel voran. Denn Fahrzeuge deutscher Hersteller besetzen in allen Fahrzeugklassen von Kleinwagen bis Transporter den Spitzenplatz. Wollte man auch die Fahrzeuge in den höheren Laufleistungsklassen berücksichtigen, so holen die Modelle deutscher Marken immerhin 19 von insgesamt 24 Bestbewertungen. Japanische Hersteller erringen vier Top-Rankings und Schweden kann mit dem Volvo S80/V70 eine Klasse für sich entscheiden.

Sonder-Kategorie „Volumenklassiker“

Unter dem Titel „Volumenklassiker“ wird im DEKRA-Gebrauchtwagenreport 2013 ein spezielles Segment des Marktes abgebildet. Dabei handelt es sich um Fahrzeugmodelle, die schon länger als Neuwagen zwar nicht mehr verfügbar, aber dennoch auf dem Gebrauchtwagenmarkt stark nachgefragt sind. „Gerade weniger zahlungskräftige Kaufinteressenten mit kleinem Budget suchen Informationen über solche Fahrzeuge“, so Dr. Neumann. „Die neue Sonder-Auswertung der Volumenklassiker ist für diese Käufergruppe eine sehr sinnvolle Ergänzung.“ In der Sonder-Auswertung werden Laufleistungen in einem Bereich von 50.000 bis 200.000 Kilometer berücksichtigt. Die Vergleichsinformationen findet man übrigens auf der Seite www.gebrauchtwagen.com. Dort findet sich eine einfach zu handhabende Eingabemaske. Marke, Modell und Laufleistung wählen, und schon erscheint die Auswertung der Mängelanfälligkeit auf dem Bildschirm. Darüer hinaus werden die Mängel in Baugruppen (Fahrwerk und Lenkung, Motor und Umwelt, Karosserie, Rahmen und Innenraum, Bremsanlage sowie Elektrik, Elektronik, Licht aufgeschlüsselt. Einfach und übersichtlich. Entscheidend ist und bleibt aber letztendlich der tatsächliche Zustand des konkreten Kaufobjekts.

 

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