Vollgas in der kalten Jahreszeit? - der AutoBild Winterreifentest für sportliche Autos

Eine aktuelle Studie des Car Automotive Research der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass die neu zugelassenen Fahrzeuge in den ersten sieben Monaten 2012 eine durchschnittliche Motorleistung von 138PS aufwiesen. Autokäufer scheinen also Fahrzeuge mit hoher Motorleistung zu lieben - trotz der hohen Kraftstoffpreise an den Tankstellen.
 Gerade im Bereich der schweren Geländewagen wird "geklotzt und nicht gekleckert", denn Leistungszahlen über 150PS sind hier keine Seltenheit. Da unter den neu zugelassenen Fahrzeugen dreizehn Prozent SUVs sind, erhöhen sie deutlich den Leistungsdurchschnitt.

viel Leistung und hohe Verantwortung

Sportlichere Autos können dank ausgereifter Kraftübersetzung auch Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/h erreichen. Hier reichen also keine Winterreifen mit einer H-Kennzeichnung aus, denn diese sind nur für Geschwindigkeiten bis 210km/h ausgelegt. Die Wahl fällt so auf Winterreifen mit einer V-Kennung. Doch sind diese gleich gut wie ihre "langsameren" Pendants? Das Team von AutoBild hat es für Sie getestet, denn gleich neun High-Speed Winterpneus mussten sich im Test beweisen.
Dafür wurde ein aktueller Golf VI GTI (211PS) mit der Reifendimension 225/45 R17 über das schneebedeckte Testgelände gejagt.

Dunlop an der Spitze

Der Test brachte durchweg zufriedenstellende Ergebnisse, denn kein Reifen fiel bei einer Disziplin gänzlich durch oder leistete sich grobe Fehler. Gerade im Bereich der Standarddisziplinen auf Schnee, dem Bremsen und der Traktion, leisteten die Kandidaten gute bis sehr gute Ergebnisse. Erst auf der von kurven durchzogenen Handlingstrecke konnte man deutliche Unterschiede feststellen und sich auf einen endgültigen Sieger festlegen.

Auf den ersten Platz hat es schließlich der Dunlop SP Winter Sport 4D geschafft.
Mit ausgezeichneten Ergebnissen auf schneebedeckter Fahrbahn fuhr er der Konkurrenz davon. Doch auch auf nasser und trockener Piste zeigte er sich stets souverän und gut steuerbar. Ein leises Abrollgeräuch, sowie gute Aquaplaningeigenschaften rundeten das sehr gute Ergebnis ab.

Den zweiten Platz sicherte sich der Pirelli Winter Sottozero Serie II mit einer ähnlich tadellosen Bewertung wie der Dunlop. Er zeigt sich ausgewogen und sicher auf verschneiter Ebene, glänzt mit kurzen Bremswegen sowie einer vorbildlichen Lenkpräzision.

Continental schaffte es auch in diesem Test unter die Favoriten und belegte mit dem Continental ContiWinterContact TS 830 einen guten dritten Platz. Als absolutes Allroundtalent gibt es keine Schwächen oder Abstriche auf jeglicher Fahrbahnbeschaffenheit. Dazu kommt, dass der Continental die besten Ergebnisse bei den Umweltdisziplinen "Abrollgeräusch" sowie "Kraftstoffverbrauch" einholt.

Das ebenso empfehlenswerte Mittelfeld wird angeführt von dem Michelin Alpin A4. Dieser Pneu auf dem vierten Platz überzeugt die Tester durch sicheres Handling unter allen Witterungsbedingungen. Auch das Vorbeifahrgeräusch ist angenehm leise. Geringe Abzüge gibt es durch einen leicht verlängerten Bremsweg auf nasser Fahrbahn.

Auf dem letzten neunten Platz landete der Semperit Speed-Grip 2 mit einem "befriedigend". Abzüge gab es für nur durchschnittliche Handlingqualitäten auf trockener sowie verschneiter Straße. Ansonsten zeigt sich der Semperit als ausgewogen und sicher.

Die Testergebnisse im Überblick:

Zusammengefasst sind auf Schnee und Eis die schnelleren V-Winterreifen nicht schlechter als Ihre Varianten mit dem Geschwindigkeitsindex H.
Somit darf unter guten Wetterbedingungen auch im Winter mal das Gaspedal durchgetreten werden - natürlich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten und ausreichendem Sicherheitsabstand zum Vordermann.

Winterreifentest 2012: Alle Tests des Jahres im Überblick
Alle Testergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der AutoBild – sportscars (Heft Nr. 11 – November) vom 14.10.2012 nachzulesen.
Die Testsieger und andere Winterreifen gibt es bei folgenden Anbietern: